Orgel

[33] Orgel, das großartigste, vollständigste, und hinsichtlich des mechanischen Baues das kunstreichste musik. Instrument, in Beziehung auf musik. Ausdruck aber das ärmste, weil keine willkürliche Veränderung der einzelnen Tonkraft möglich ist, sondern Schatten und Licht im großen, gleichartigen forte und piano neben einander gestellt werden müssen. Die Erfindung der Orgel geht bis in die älteste Zeit zurück und läßt sich nicht mit Gewißheit verfolgen. Ein erster Kindheitsversuch wurde um die Mitte des 8. Jahrhunderts[33] gemacht, wo eine Orgel als Geschenk von Kaiser Constantin an Pipin nach Deutschland kam. Um 1470 wurde das Pedal als wesentliche Verbesserung hinzugefügt, und im 17. Jahrhunderte stand der Orgelbau in seiner höchsten Blüthe, weil der Reichthum der Kirche die größte Pracht und Aufwendung der Mittel zur Ausführung erlaubte. Jetzt, wo die Kirche in Armuth versunken, beschäftigt man sich vorzugsweise mit der Reparatur älterer Werke.

–k.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 33-34.
Lizenz:
Faksimiles:
33 | 34
Kategorien: