Ostfriesland

[49] Ostfriesland, jetzt zum Königreich Hannover gehöriges Fürstenthum von 52 ½ Quadrat M. mit 165,000 Ew., durch Oldenburg, Holland und die Nordsee begrenzt. An der Küste ist der Boden fruchtbar; hier gedeiht das bekannte treffliche Rindvieh, im Innern dagegen gibt es viele Moore. Zum Schutz gegen die Nordsee hat man Dämme und Deiche gegraben, welche aber schon einige Mal von der tobenden Fluth durchbrochen wurden. Ackerbau und Viehzucht blühen, dabei treiben die Ew. bedeutenden Fischfang, bedürfen aber starke Einfuhr von Fabrikgegenständen, wofür sie Flachs, Leinwand, Tabak, Leder etc. geben. Als Hauptflüsse gelten die Ems und Leda; Waldungen fehlen. Aurich (3500 Ew.) ist die Hauptstadt. – Ostfriesl. stand bis 1458 unter einzelnen Häuptlingen, welche im genannten Jahre von der Familie Zirksena unterworfen wurden. Diese herrschten als Grafen und spätere Fürsten bis 1744, wo nach dem Tode des letzten Zirksena Preußen zum Besitz gelangte. In Folge der franz. Revolution kam es 1806 an Holland, 1810 an Frankreich und endlich 1815 an Hannover.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 49.
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