Sahara

[31] Sahara, die Wüste. »Und die Erde war wüste und leer!« Ein solches Bild der Erstarrung und Oede gibt diese, wohl 100,000 Quadrat Meilen große, kahle, glühendheiße, nordafrikanische Wüste, welche gleichsam wie ein abgezehrtes Gerippe zwischen Sudan, dem untern Senegal, der Berberei und dem Nile im todten Schweigen liegt, und von den Arabern bezeichnend genug: Sahara bela ma, Meer ohne Wasser, genannt wird. Im Westen nur eine einzige, oft vom Samum (s. d.) gepeitschte Sandfläche, im Osten ein nacktes, ungeheures Steinplateau, ist es schwerer zu befahren als irgend ein unbekannter Ocean. Nur das Schiff der Wüste, das Kameel, macht es den Karawanen möglich, die Schrecknisse einer solchen Reise zu bestehen, und selbst dieses würde unterliegen, fänden sich nicht in gewissen Zwischenräumen grünende Inseln (s. Oasen) mit labenden Quellen und Dattelwäldern, die zugleich als Wegweiser dienen, da sie allein in der unstätten, nur von flüchtigen Gazellen und Antilopen, schwärmenden Beduinen und den Luftgebilden der Fata morgana (s. d.) belebten Wüste, ihre Stelle nicht verändern. An Naturprodukten ist natürlich ein solches Land arm; doch hilft es einem wesentlichen Bedürfnisse Sudans und anderer afrikanischen Länder, dem Mangel an Salze, ab.

–r.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 31.
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