Occultismus

[50] Occultismus (»Grenzwissenschaft«, »Xenologie«): Geheimwissenschaft, »Wissenschaft« vom Occulten, Verborgenen, Unbekannten, der gewöhnlichen Erfahrung nicht Zugänglichen, von den geheimnisvollen Phänomenen und Kräften der Natur, insbesondere des menschlichen Geistes. er will, teilweise auf »experimentellem« Wege, teilweise durch Mystik (s. d.) und »Theosophie« (s. d.), schließlich (aber nicht ausschließlich) das Übersinnliche erforschen. er verbindet sich manchmal mit dem Spiritismus (s. d.). Vgl. AGRIPPA (De occulta philosophia). Vgl. die Zeitschriften: »Sphinx« (1886-95), »Metaphysische Rundschau« u. »Neue Metaphys. Rundschau«, »Die übersinnliche Welt«, »Zeitschr. für Xenologie«, »Die Gnosis«. Vgl. C. KIESEWETTER, Geschichte des neueren Occultismus 1891. Nach ihm sind occulte Vorgänge »alle jene von der officiellen Wissenschaft noch nicht anerkannten Erscheinungen des Natur- und Seelenlebens, deren Ursachen den Sinnen verborgene, occulte sind«. Occultismus ist »die theoretische und praktische Beschäftigung mit diesen Tatsachen, resp. deren allseitige Erforschung« (l. c. I, S. XI).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 50.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika