Schwindel

[304] Schwindel (vertigo) ist ein psychischer Zustand, der durch verschiedene Ursachen (Drehung, Narkose u.a., Reizfülle, die nicht einheitlich zu bewältigen ist) ausgelöst wird. Der Schwindel ist das Bewußtsein der Unfähigkeit der einheitlichen, festen Coordination von Bewegungen, Bewegungsempfindungen. Das Phänomen des (Dreh-)Schwindels wird oft dem »statischen Sinne« (s. d.) zugeschrieben. WUNDT bemerkt: »Die Schwindelerscheinungen, die infolge schneller Drehungen des Kopfes eintreten, entspringen höchst wahrscheinlich aus den durch die heftigen Bewegungen der Labyrinthflüssigkeit verursachten Empfindungen« (Gr. d. Psychol.5, S. 137. vgl. KÜLPE, Gr. d. Psychol. S. 155, 157. MACH, Grundlin. d. Lehre von d. Bewegungsempfind., 1875. LOTZE, Med. psychol. S. 443 ff.).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 304.
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