Unbedingt

[543] Unbedingt s. Bedingung, Absolut, Relativität, Unendlichkeit. Vgl. SCHELLING, Vom Ich, S. 12. Syst. d. transcendental. Idealism. S. 49. Nach J. H. FICHTE haben alle Wesen ihren Grund im Unbedingten, Absoluten (Psychol. II, 8 f.). W. HAMILTON stellt die »law of conditioned« auf, als »the law of mind, that the conceivable is in every relation bounded by the inconceivable«. Nur das Bedingte ist »conceivable or cogitable«, das Unbedingte nicht (Lect. on Met. II, p. 373). Nach FR. SCHULTZE kann das Unbedingte empirisch nie erreicht werden, ist nur erschlossen (Philos. d. Naturwiss. II, 374). Auf die erste Bedingung können wir nicht schließen, denn diese ist eine unbedingte Bedingung (l. c. S. 376). Nach P. NATORP ist die Idee des Unbedingten ursprünglicher als alle Erfahrung (Socialpäd. S. 33). »Durch das Grundgesetz des Bewußtseins ist Einheit alles Mannigfaltigen oder Gesetzlichkeit bedingungslos gefordert. In dieser Forderung aber ist sie auch schon bedingungslos gesetzt« (ib.).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 543.
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