Gratianus, SS. (1)

[476] 1SS. Gratianus et Felinus, MM. (1. Juni). Diese hhl. Martyrer, von denen der Erste auch Gratinianus, Gricinianus, und der Andere auch Felicinus genannt wird, sollen unter dem Kaiser Decius um die Mitte des 3. Jahrhunderts in Perugia (Augusta Perusia) gelitten haben. Die auf uns gekommenen Acten sind unächt und von den Bollandisten nur deßwegen aufgenommen worden, um in den Noten deren Unächtheit evident zu machen. Ihre Verehrung ist übrigens zuverlässig, und sind ihre Namen am 1. Juni auch in das Mart. Rom. aufgenommen. Ein Ritter, Namens Amizo, der unter Otto II. lebte und dessen Ungnade durch Theilnahme an Verschwörungen und Brandstiftungen auf sich geladen und noch dazu die Strafe des Himmels sich zugezogen hatte, fand an ihrem Grabe Rettung, weßhalb er sich entschloß, die heil. Reliquien mit Erlaubniß des Bischofs nach Arona, einem Städtchen am Langensee in Piemont, wo er ein Benedictinerkloster gegründet hatte, zu übertragen. (I. 23–25.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 476.
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