Gregorius, S. (28)

[508] 28S. Gregorius, Conf. (9. Sept.) Dieser Heilige wird verehrt in Alcala del Rio in Andalusien. Sein Todesjahr ist 504. Et lebte gegen 70 Jahre. An obigem Orte befindet sich eine von Ferdinand dem Katholischrn und dessen Gemahlin Isabella ihm erbautt Kirche. Denn der Heilige genoß den Ruf vieler gewirkter Wunder und die Verehrung der ganzen Gegend. Die Gebeine desselben ließen sie dort in einem vergoldeten Schranke mit eisernem Gitter beisetzen. Indessen zeigt man dort auch noch das Grab, worin man den Heiligen fand, mit dem darauf gelegenen Steine, welcher noch zur Zeit des bollandistichen Bearbeiters Johannes Stilting in der Kirche sich befand, und worauf die Inschrift [508] stand: »In diesem Grabe ruht der Diener Gottes Gregorius, welcher ungefähr 70 Jahre lebte. Er ging im Frieden heim am 9. Sept. in der 542. Aera.«103 Diese Nachricht schöpfte P. Joh. Stilting aus Marietta's Geschichte Spaniens lib. 6. cap. 43. Sie war in spanischer Sprache verfaßt. Ambrosius Morales führt in seiner allgemeinen Chronik Spaniens lib. 11. cap. 41 fast dasselbe an, theilt jedoch ferner mit, daß die Buchstaben des Epitaphs bereits so abgerieben seien, daß Todestag und Jahr nicht zuverlässig seien, da man auch lesen könne »am 5. Sept.«; die Aera so, daß man das Jahr 554 bekomme. Doch sei die wahrscheinlichere Lesart immerhin die oben angezeigte. Morales bemerkt ferner, daß sich das alte Zeichen des Labarum mit dem Namen Christi darauf befinde mit zur Seite stehendem α und Ω. Darüber ergeht er sich dann weitläufig, um zu beweisen, daß dieses Zeichen den Katholiken eigen sei, weil nämlich zur Zeit des hl. Gregor die arianischen, Gothen in Spanien das Scepter führten. (III. 368.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 508-509.
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