Guilielmus, S. (17)

[560] 17S. Guilielmus, Ep. (2. Sept.) Diefer hl. Guilielmus, ein englischer Priester, war längere Zeit Kaplan des Königs Canut (Knut) von Dänemark, der vom J. 1014–1035 regierte. Er verkündete mit Eifer und Liebe die christliche Lehre, deren Bekenner bis dahin hart bedrängt worden waren, und trug zum vollständigen Siege des Evangeliums in Dänemark nicht wenig bei. Er wurde im J. 1044 zum Bischofe von Röskilde128 in Seeland erhoben und soll dort die herrliche Domkirche erbaut haben, welche noch heutzutage ein erhabenes Denkmal aus der katholischen Zeit ist. Uebrigens lebte der hl. Wilhelm noch unter König Swein oder Sueno III., den er durch Androhung strenger Kirchenstrafen von Eingehung einer blutschänderischen Ehe mit einer Tochter des Königs von Schweden zurückhielt. Auch dessen Willkür bei Verurtheilungen zum Tode trat er mit Strenge entgegen und wehrte dem Könige, ein zweiter Ambrosius, den Eingang in die Kirche. Auch dießmal unterwarf sich der Fürst, aus Ehrfurcht vor der Heiligkeit und dem Freimuthe des Dieners Gottes, und that Buße, worauf ihn der Bischof selbst in die Kirche einführte. Bis zu seinem Tode blieben Beide in inniger Freundschaft verbunden, und man erzählt, der hl. Wilhelm habe sichs von Gott erbeten, zugleich mit dem Könige sterben zu dürfen. Sein Tod erfolgte am 2. Sept. 1067, nach Zedler aber (LVI. 1331) im Jahr 1074, nachdem er 40 Jahre lang in Dänemark gelehrt und 23 Jahre lang als Bischof gewirkt hatte. Er wurde zugleich mit dem Könige in der Domkirche beigesetzt. Bei den Bollandisten haben wir am 2. Sept. nichts von ihm gefunden. Von Baronius und Andern ist er mit dem hl. Abte Guilielmus7 von Eskil verwechselt worden. (But. XII. 301.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 560-561.
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