Palladius, S. (10)

[660] 10S. Palladius, Ep. (6. Juli, al. 27. Jan., 15. Dec.). Dieser hl. Bischof und Bekenner war nach Uebereinstimmung der meisten Schriftsteller (vgl. Greith, Gesch. der altirischen Kirche, S. 88) Diakon oder Erzdiakon derrömischen Kirche. Es wird erzählt, der Papft Cölestin habe auf seine Vorstellung den hl. Germanus, Bischof von Auxerre, als päpstlichen Legaten nach Britannien geschickt, um dort die Irrthümer des Pelagius auszurotten und die Britten wieder für den katholischen Glauben zu gewinnen. Im Jahre 431 wurde er selbst als erster Bischof der an Christus glaubenden Schotten (Iren) vom Papste Cölestin nach der grünen Insel gesendet. Er landete (Greith, l. c.) zu Hy-Garrchon, jetzt [660] Wiclow, und drang von da in das Innere des Landes, wo er zu Tuach-na-Roman (Römerhaus), Killsine und andern Orten Kirchen gründete. Er wurde jedoch von der Bevölkerung nicht gut aufgenommen, sondern sah sich genöthigt, rings um die Küste und nach Norden zu schiffen, bis er durch einen Sturm an die Gestade des Landes der Pikten (Schottland) getrieben wurde, wo er die Kirche von Fordun vorfand. Dort ist er unter dem Namen Pladi bekannt. Seine Gefährten, die hhl. Sylvester und Salonius (Solinus) ruhen in Domnach-Ardech, wo der Heilige gleichfalls eine Kirche erbaut hatte. Später wurden sie auf die Insel Boethin, unweit Arklow, Grafschaft Willow, übertragen. Er starb um d.J. 450 zu Fordun. Einige behaupten, er sei mit dem Martyrium gekrönt worden. Seine Reliquien befanden sich früher im Kloster zu Fordun. Im Jahre 1409 legte sie Wilhelm Scenes, Erzbischof von St. Andrews und Primas von Schottland, in einen neuen, mit Gold und Edelsteinen reich verzierten Schrein. Im Brevier von Aberdeen ist das Fest des hl. Palladius auf den 6. Juli verzeichnet, eben so in den schottischen Kalendern; bei Ferrar. und im Martyrolog. Anglic. findet sich sein Name (Jan. II. 761) am 27. Jan., in einigen Kalendern Englands endlich steht er unterm 15. December. (II. 286.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 660-661.
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