Palladius, S. (11)

[661] 11S. Palladius, Ep. (7. Oct.). Dieser hl. Palladius war Bischof und Bekenner zu Saintes (Mediolanum Santonum) in Frankreich. Er stammte aus edelm Geschlechte und wurde ums Jahr 573 nach dem Tode des Bischofs Didymus auf den Stuhl von Saintes erhoben. Er wohnte im Jahre 573 (576) dem Concilium von Paris bei, welches König Guntram zusammenberufen hatte, um durch die Bischöfe einen zwischen den Königen Sigebertus und Childerich entstandenen Streit zu entscheiden. Ebenso war er auf der Synode von Macon im J. 585 anwesend. Die Bischöfe bemühten sich mit allem Eifer, durch einen den canonischen Satzungen entsprechenden Bescheid die Zwistigkeiten beizulegen; aber doch brachen nach dem Schluß der Synode zwischen den beiden Herrschern grausame Kriege aus, die viel Jammer und Unheil über die Kirche brachten. Von nun an brachte der hl. Palladius seine übrigen Lebenstage in der Ausübung seines bischöflichen Amtes zu. Eine große Verehrung trug er gegen den hl. Eutropius5, ersten Bischof von Saintes, dessen sterbliche Ueberreste er mit denen des hl. Abtes Martinus erhob. Der hl. Papst Gregorius der Große empfahl ihm den heil. Augustinus und die übrigen Missionäre, die er nach England schickte. Ein weiteres Schreiben erhielt er von diesem hl. Papste bei Gelegenheit der Uebersendung von Reliquien der hhl. Petrus und Paulus, welche er von ihm begehrt hatte, um die zu Ehren dieser zwei Apostel, sowie die zu Ehren der hhl. Laurentius und Pancratius von ihm zu Saintes erbaute Kirche damit zu bereichern. Er starb gegen das Ende des 6. Jahrhunderts im Rufe der Heiligkeit. Das Martyrologium von Frankreich nennt ihn an diesem Tage. (III. 924–934.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 661.
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