Pallādius

[334] Pallādius, 1) Rutilius Taurus Ämilianus, röm. Schriftsteller des 4. Jahrh. n. Chr., schrieb im Anschluß an seine Vorgänger und nach eignen Erfahrungen ein Werk: »De re rustica«, in 14 Büchern, das noch im Mittelalter vielfach benutzt wurde. Den Hauptinhalt bildet die Aufzählung der ländlichen Geschäfte, nach den Monaten geordnet; das letzte Buch, von der Baumzucht, ist in elegischen Distichen abgefaßt. Herausgegeben in Schneiders »Scriptores rei rusticae«, Bd. 3 (Leipz. 1795), von J. C. Schmitt (das. 1898), mit englischer Übersetzung von Lodge (Lond. 1873 u. 1879), eine englische Übersetzung von Liddel (1896), das 1. Buch von Schmidt (Würzb. 1876), ebenso das 14. Buch (Münnerstadt 1877).

2) Kirchenschriftsteller, geb. vor 368 in Galatien, gest. vor 430 zu Aspona in Galatien, wo er Bischof war, verfaßte um 420 eine Sammlung von Mönchsbiographien, die einem kaiserlichen Beamten Lausus gewidmet war und daher Historia Lausiaca genannt wird. Vgl. Preuschen, P. und Rufinus (Gießen 1897); Butler, The Lausiac History of P. (Cambr. 1898–1904, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 334.
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