Regulus, S.S. (1-2)

[57] 1-2S. S. Regulus, Ep. (30. März al. 7. Febr., 23. Apr., 13. Juli). Dieser heil. Bischof (frz. Rieul), welcher zu Senlis (Silvanectae) verehrt wird, erhellt durch seine Erscheinung das Dunkel der ältesten Kirchengeschichte Galliens. Er war nach der Tradition, wie dieselbe eine im 10. Jahrh. von einem Unbekannten verfaßte Lebensbeschreibung feststellt, aus Argos gebürtig und wurde zu Ephesus ein Schüler des hl. Johannes. Später schloß er sich an den hl. Dionysius an, der als Gründer der Kirche von Paris bekannt und verehrt ist, um an der Bekehrung Galliens zum Christenthum mitzuwirken. Zu diesem Ende ging er zuerst nach Arles, wo bereits eine kleine griechische Christengemeinde bestand. Von hier begab er sich nach Senlis, wo eine auf seinen Namen eingeweihte Kirche, die er selbst den hhl. Apostelfürsten Petrus und Paulus erbaut haben soll (St. Rieul), seine Thätigkeit beurkundet. Er gilt als erster Bischof dieser Stadt. Auch an andern Orten: zu Rully, zu Brenouille, zu Canneville, besonders aber zu Beauvais hat sich das Andenken an sein gesegnetes Wirken erhalten. Er starb am 30. März d. J. 130. Nach andern fällt seine Wirksamkeit erst ins 4. Jahrhundert. Seine Verehrung hat sich in Folge der zahlreichen Wunder, die bei seinen Reliquien geschahen, bis auf unsere Tage in frischester Blüthe erhalten. Am 23. April feiert man deren Uebertragung. Früher wurden auch der 7. Febr. und 13. Juli zu seiner Ehre begangen, und zwar zur Danksagung für die auf seine Fürbitte geschehenen Wunder. Er ist aber niemals wie das Mart. Rom. sagt, Bischof von Arles13 gewesen. Von diesem ist nichts bekannt. (III. 816–827.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 57.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: