Ursus, S.S. (7)

[630] 7S. S. Ursus (Ursius) et Leobatius, Abb. (28. al 18. Juli, 27. Oct. al. 6. Dec.). Diese hhl. Aebte werden zu Bourges und Tours in Frankreich (in agro Turonensi) verehrt. Der hl. Ursus, geb. zu Cahors, Dep. Lot, brachte einen großen Theil seines Lebens in der Landschaft Berry (apud Bituriges) zu, wo er die Klöster Taurisiae oder Toiselay (Tausiriacum), Heugnes (()nia) und Pontivy (Pontiniacum) stiftete. Nachdem er denselben taugliche Vorsteher gegeben hatte, zog er in die Touraine. Zu Sennevieres, Dep. Indre und Loire, baute er ein Bethaus nebst Einsiedlerwohnungen, aus welchen bald ein Kloster entstand. Die Leitung desselben übertrug er dem hl. Leobalius (St. Libesse), während er selbst zu Loches eine Klosterfamilie leitete. Seine Ordensgeistlichen widmeten eine geraume Zeit der Handarbeit. Von ihrem hl. Abte lernten sie alle Tugenden des Klosterlebens, und seine Beispiele gewannen noch einen höhern Grad von Wirksamkeit durch die Wundergabe, die ihm der Himmel verlieh. Der hl. Ursus starb um das J. 508. Sein Kloster stand längere Zeit in hohem Ruhme; die Pfarrkirche daselbst hat ihn jetzt noch zum Patrone. Der hl. Leobalius trat in die Fußstapfen seines Lehrmeisters und ist Schutzheiliger der Pfarrkirche von Sennevieres. Diese zwei Heiligen kommen im Martyrolog. von Frankreich unterm 18. Juli vor; bei Andern sind sie auf den 28. dieses Monats verzeichnet. Ranbeck nennt den heil. Ursus zum 6. Dec., und bildet ihn ab, wie er das seine Mühle überschwemmende Wasser durch sein Gebet zurückstaut. (Die Legende sagt, eine in der Nähe befindliche, ihm zum Trotz erbaute Mühle habe die seinige unbrauchbar gemacht, und sei auf sein und seiner Mitbrüder Gebet versunken.) Im alten Kalendarium von Pilgram steht er zum 27. Oct. (VI. 563.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 630.
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