Antonius

[212] Antonius, Marcus, geb. 83 v. Chr., röm. Patricier, ein ausschweifender aber im Kriege tüchtiger Mann; von Cäsar, dessen Partei er ergriffen hatte, wurde er zu den höchsten Aemtern gehoben, und benutzte nach dessen Ermordung seine Schätze und Papiere zur Revoltirung des Volkes und des Heeres. Er zog die Legionen in Oberitalien an sich, verlor aber das Treffen bei Mutina, verband sich aber bald darauf mit Octavian und Lepidus und er war es, der bei Philippi die Republikaner besiegte. Er behielt bei der Theilung des Reiches den Orient, fiel in die Netze der buhlerischen Kleopatra, vergaß Pflicht, Ehre und die Römer und machte es dadurch dem Octavian möglich, ihn zuerst in der öffentlichen Meinung zu Grunde zu richten und zuletzt bei Aktium 31 v. Chr. zu schlagen. Er floh nach Aegypten, lebte rathlos dahin und tödtete sich endlich selbst, 30 v. Chr.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 212.
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