Arachniden

[229] Arachniden, spinnenartige Thiere, bilden eine eigene Ordnung der Insekten, in neuern Systemen aber werden sie als eine besondere Klasse der Gliederthiere aufgeführt, zwischen den eigentlichen Insekten und den krebsartigen Thieren in der Mitte stehend. Die Körperhülle ist mehr häutig, Kopf- und Brustschild in eins verschmolzen; eigentliche Fühler fehlen ihnen und werden durch die verlängerten Tasten der Untertiefer vertreten. Die Augen sind immer einfach, von 2–12 auf der Oberseite des Kopfbruchstücks. Füße gewöhnlich 8, so gebildet und gestellt, daß alle Bewegungen der Spinnen mit Behendigkeit und Energie geschehen. Das Athmen geschieht durch Tracheen oder Kiemen. Die Geschlechter sind getrennt und die Fortpflanzung geschieht durch Eier, die gewöhnlich in einen Kokon gehüllt sind, Der größte Theil der A. lebt vom Raube, der in Insekten besteht, einige aber schmarotzend auf anderen Thieren. Bekannt ist ihre große Empfindlichkeit für athmosphärische Einflüsse, die sie zu Wetterpropheten macht. Ueberhaupt ist die Naturgeschichte dieser Thiere, besonders der eigentlichen Spinnen, vielfach höchst interessant, und der hohe Grad von Ausbildung ihrer Organe erregt nicht weniger Bewunderung als ihr wunderbarer Instinkt und die Art des Fangs und der Tödtung ihrer Beute.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 229.
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