Brandgeschosse

[647] Brandgeschosse, Geschosse. deren man sich im Kriege bedient, um entfernte Gegenstände in Brand zu stecken. Die jetzt gebräuchlichen sind: die Brandkugel oder Carkasse, eine aus kreuzweise über einander laufenden eisernen Ringen gebildete u. mit Zwillich überzogene Kugel, die mit Pech, Pulver, Schwefel etc. gefüllt, dann in Pech getaucht und mit [647] einem Zünder versehen abgeschossen wird. Ihr Wurf ist sehr unsicher u. gebräuchlicher sind deßhalb gegenwärtig die Brandbomben, gewöhnliche Sprengbomben, die zugleich mit Brandstoff gefüllt sind, der sich beim Krepiren entzündet und umher geworfen wird. u. die Granatbomben. im Ganzen den vorigen gleich, nur von großer Eisenstärke, und daß sie aus Haubizen geschossen werden. Die glühenden Kugeln, rothglühend gemachte Vollkugeln, aus Kanonen geschossen, mit feuchtem Rasen zwischen Kugel und Pulver. In der neuesten Zeit werden auch fast überall die congrevschen Brandraketen, von dem österr. General Augustin verbessert, im Felde und bei Belagerungen angewendet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 647-648.
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