Brustfellentzündung

[695] Brustfellentzündung (Pleuritis), gibt sich gewöhnlich zu erkennen durch einen heftigen stechenden Schmerz in einer Seite der Brust (Seitenstich), der durch Athmen, Husten etc. vermehrt wird; Husten oft unbedeutend, das begleitende Fieber aber gewöhnlich stark. Manchmal ist die Krankheit bloß durch die physikalische Untersuchung, durch Auskultation und Percussion, erkennbar. Diese B. ist mit Ausschwitzungen verbunden, welche bald mehr gerinnbar sind, bald ganz wässerig oder auch eiterig, und von geringer Menge bis zu mehreren Pfunden betragen können. Bildet sich Eiteransammlung (Empyem), so [695] kann der Eiter nach Außen durchbrechen oder sich nach innen in einen Luftröhrenast ergießen. Die B. endet entweder mit völliger Zertheilung, oder es bleiben Nachleiden in Folge der Ausschwitzungen, besonders gerne Tuberculose. Der Tod kann erfolgen durch Zusammendrücken der Lungen (bei starkem Erguß), durch hinzutretende Lungenkrankheiten u. durch Erschöpfung.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 695-696.
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