Husten

[374] Husten (tussis), heftiges, mit Schall verbundenes Ausathmen, wobei die Luft durch die Stimmritze gewaltsam herausgetrieben wird. Der H. entsteht bei Reizung der Schleimhaut der Luftwege, besonders des Kehlkopfs, der Luftröhre u. ihrer Aeste; die reizenden Dinge können entweder von außen gekommen sein: Rauch, scharfe Dämpfe etc. oder innen erzeugt, so Schleim, Eiter. Ist in der Schleimhaut der Luftwege durch Blutanhäufung oder Entzündung eine gesteigerte Reizbarkeit entstanden, so erregt schon die atmosphärische Luft H. Der H. ist daher keine Krankheit, sondern entweder Symptom eines Leidens oder ein Heilbestreben der Natur, um fremdartige Stoffe aus den Athmungsorganen zu entfernen. Die Cur des H.s ist somit die Cur des Grundleidens. In manchen Fällen jedoch erfordert er auch eine symptomatische Behandlung, besonders dann, wenn er mit besonderer Heftigkeit auftritt, indem in Folge der heftigen Anstrengung leicht andere bedenkliche Uebel entstehen können, wie Lungen- oder Hirnblutungen, Unterleibsbrüche, Erbrechen etc. Die Bekämpfung des H.s als Symptom geschieht hauptsächlich theils durch milde, schleimige u. narkotische Mittel, theils äußerlich durch Ableitung auf die Haut.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 374.
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