Buckingham [1]

[704] Buckingham (Böckinghämm), Grafschaft in England von 35 QM. Größe, mit 170000 E., von den bewaldeten Chiltern-Hills durchzogen, sonst eben, sehr fruchtbar und gut bebaut, und von der Themse, Ouse, Volne etc. und mehreren Kanälen bewässert. Erzeugnisse sind Garten- und Feldfrüchte, besonders Gerste und Weizen, ferner Holz, Marmor, Walkererde, starke Viehzucht. – Die Hauptstadt gleichen Namens, mit 9000 E., ist in einem Thale an der Ouse gelegen, mit einer schönen Kirche, einem Hospital und einem Armenhaus, Zwirn-, Spitzen- und Papierfabrikation. In der Nähe die herrlichen Gärten von Stowe mit Schloß. – Als erster Graf von B. erscheint Walter Gifford, der von Wilhelm dem Eroberer damit belehnt wurde. Später kam die Grafschaft an den Herzog von Gloucester, dessen Schwiegersohn, Graf Edmund von Stafford, 1446 von Heinrich VI. zum Herzog von B. ernannt wurde; nachdem dessen Urenkel fälschlich des Hochverraths angeklagt und enthauptet worden, 1521, wurde B. erst wieder von Jakob I. 1623 an Georg von Villiers als Herzogthum verliehen. 1703 an John Sheffield, 1784 an Graf Temple, der 1813 starb, und dessen Sohn Richard (geb. 1776, gest. 1839) 1822 Herzog von B. und Chandos wurde. Sein einziger Sohn Richard folgte ihm in Titel und Würde.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 704.
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