Bulwer Lytton

[718] Bulwer Lytton (Bölwer Lyttʼn), [718] Edward, Baronet, geb. 1803 zu Heydon-Hall. engl. Romanschriftsteller, der in Deutschland mehr als in seinem Vaterlande gelesen wird. Er begann seine poet. Laufbahn als Lyriker 1827, als Romanschriftsteller mit »Falkland« 1827 und »Pelham« 1828; durch letztern gründete er seinen Ruf. Nun folgte rasch ein Roman dem andern, die sich alle durch schöne Sprache, psychologische Wahrheit und Schärfe der Beobachtung auszeichnen; z.B. Eugen Aram; die Pilger am Rhein; die letzten Tage von Pompeji; Ernst Maltravers; Devereux etc. Seine dramat. Arbeiten sowie seine Uebersetzung der Schillerschen Lieder und Balladen sind mißglückt. Seine von ihm geschiedene Gattin hat sich durch den Roman »Cleveley oder der Mann von Ehre« blamirt. B. war von 1831–45 whiggist. Unterhausmitglied, wurde aber 1845 nicht mehr gewählt. Sein Bruder Sir Henri B. L., geb. 1801, ist Diplomate, zettelte 1847 in Spanien gegen das Ministerium Narvaez Ränke an und wurde unceremoniös nach England zurückgeschickt, 1849 aber ging er als außerordentlicher Gesandter nach Nordamerika. Schrieb: »Frankreich in socialer, literar. u. polit. Beziehung« 1833; »Die Monarchie der Mittelklassen« 1834.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 718-719.
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