Cabanis

[741] Cabanis, Pierre Jean Georges; mehr durch seine gemäßigten und wohlwollenden Gesinnungen als durch seine philosophisch-sensualistischen und medicinischen Werke bekannt, wurde 1752 zu Cognac geboren und als Arzt zu Auteuil, wo er seit 1781 lebte, besonders durch Madame Helvetius mit den hervorragendsten Männern seiner Zeit bekannt. Nach Ausbruch der Revolution huldigte er Mirabeau, dessen Arzt er war und der in seinen Armen starb und noch mehr Condorcet, zog sich jedoch vor den Schreckensmännern zurück und lebte während der Herrschaft derselben seinem Berufe als Arzt. Später wurde er Professor der Klinik, Commandant der Ehrenlegion, Mitglied des Rathes den 500 und des Erhaltungssenats; st. 1803. Von seinen Schriften (Oeuvres[741] compléts Paris 1823–255 Bde.) die besten: »Rapport du physique et du moral de lʼhomme« und »Coup dʼoeil sur les révolutions et la réforme de la médecine.« C. hat schon im 20. Lebensjahre Stücke aus der Iliade mit Beifall und später Göthes Stella ins Französ. übersetzt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 741-742.
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