Caracalla

[796] Caracalla. Beiname des röm. Kaisers Mark. Aur. Antonius Bassianus, angeblich von einem gallischen Kleide hergenommen; C. wurde dem Septim. Severus 188 n. Chr. zu Lyon geb., machte 209 den Feldzug nach Britannien mit, eilte 211 nach dem Tode des Vaters zu Eboracum (York) nach Rom, ließ 212 den Bruder und Mitregenten Geta in den Armen der Mutter erdolchen und sich durch die Prätorianer und den Senat als Alleinherrscher erklären. Die Freunde und Anhänger Getas wie die seines Vaters, nach Dio und Herodian bei 20000 Menschen und unter diesen den rechtsgelehrten Papinian, der den Brudermord nicht vertheidigen wollte, wurden umgebracht, dagegen alle Verbannten zurückgerufen. Er gab den Provincialen das Bürgerrecht, nur um dieselben höher besteuern zu können und nahm Aegypter in den Senat auf. 213 ließ er auf einer Reise durch die Provinzen überall Spuren seiner neronischen Gemüthsart zurück, äffte in Macedonien die Manieren Alexanders d. Gr. nach, erkaufte 214 einen schimpflichen Frieden von deutschen Volksstämmen, errang in Dacien einige Vortheile, richtete in Alexandrien um einiger Spötter willen im Theater ein gräßliches Blutbad an. 217 überfiel er treulos die Parther, verwüstete ihr Land, zog sich aber zurück, als sie gerüstet waren. Auf dem Heimwege von seinen Fahrten, die er in Rom durch einen Triumph krönen wollte – 217 n. Chr. – ließ ihn Macrinus zwischen Edessa und Karrhä ermorden und wurde sein Nachfolger. Die prächtigen Antoniusbäder, der Triumphbogen des Sept. Severus u.a. Denkmäler stammen von C.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 796.
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