Dereser

[329] Dereser, Thaddäus Anton, wurde geb. 1757 zu Fahr in Franken, 1780 Priester, Professor in Heidelberg, Bonn, 1791 zu Straßburg Prof. der Bibelexegese und oriental. Sprachen, zugleich Superior des Seminars und Domprediger. Er gehörte der josephin. Richtung an, ward 1793 eingekerkert, weil er das Priesterthum nicht abschwor und nur Robespierres Sturz bewahrte ihn vor der Guillotine. Seit 1797 lehrte er abermals in Heidelberg, setzte D. Brentanos (s. d. A.) Bibelübersetzung fort, kam 1807 mit der theolog. Facultät nach Freiburg i. B., 1810 als Stadtpfarrer nach Karlsruhe, sollte wegen seiner Trauerrede auf Karl Friedrich 1811 als Lyzeumslehrer nach Konstanz versetzt werden, ging jedoch als Prof. der Theologie und Regens des bischöfl. Seminars nach Luzern. Wegen seiner Richtung von der Kantonsregierung abgesetzt, kam er 1815 als Prof. der Theologie und Philosophie nach Breslau, auch hier mit geistlichen und weltlichen Obern vielfach in Mißhelligkeiten und st. daselbst 1827 als Domcapitular. D. war ein guter Kanzelredner; von 31 Schriften offenbarte [329] zumeist die »Commentatio biblica in effatum Christi: tu es Petrus etc.« seinen Febronianismus. Die Bibelübersetzung aus dem Hebräischen wird wegen ihrer Treue gerühmt u. erlebte neben seinem deutschen Brevier (Augsburg 1792, 8. Aufl. 1820, 4 Bde.) und Gebetbüchern mehre Auflagen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 329-330.
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