Drillen [2]

[450] Drillen, das In-Reihen-Säen der Früchte, verbunden mit dem Behacken und der sonstigen Bearbeitung derselben während ihrer Vegetation, welches letztere, weil es meistens durch Pferde geschieht, Pferdehacken u. darnach die ganze Bauart Pferdehackenwirthschaft oder Drillcultur genannt wird. Im Orient, hauptsächlich in Bengalen, längst landüblich, ist sie zu uns aus England gekommen. – Zur Drillcultur gehören eigene Maschinen, der Drillpflug und Drillsäemaschinen nach Duckets oder Coks System und geeignete Saateggen; unerläßlich ist, daß der Ackerboden schon zuvor möglichst rein und locker sei. Die engl. Hebel-, Drill-, Säe-Maschinen sind vorzüglich eingerichtet, können auf jede beliebige Reihenweite und für jede Tiefe des Saatkornes gestellt werden, bringen zugleich mit dem Samen auch Guano od. anderen künstlichen Hilfsdünger unter, sind leicht zu handhaben, aber auch theuer genug (10 bis 18 Pfd. Sterl.). – Vorzüglicher als für Halmfrüchte jeglicher Art ist die Reihensaat für sämmtliche Hülsenfrüchte und andere Brachgewächse, wie Turnips, Kartoffeln, Kohl u.s.w., insbesondere aber empfiehlt sie sich für den Repsbau.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 450.
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