Gatterer

[25] Gatterer, Joh. Christoph, geb. 1727 zu Lichtenau bei Nürnberg, gest. 1799 zu Göttingen, wo er seit 1758 Prof. der Geschichte gewesen. Obwohl weniger ein Geschichtschreiber als Geschichtforscher that er doch sehr Verdienstliches, um ein quellenmäßiges Geschichtstudium zu beleben, drang auf Verbindung der chronolog. und synchronist. Methode und auf Pflege der histor. Hilfswissenschaften, in welchen er sich zumeist auszeichnete. Von mehr als 100 reichhaltigen u. kritischen Schriften sind die größern, wie das »Handbuch der Universalhistorie« (Göttingen 1765, 2. Aufl. des 1. Thls.), die »Weltgeschichte in ihrem ganzen Umfange« (ebendas. 1785–87) u.a. von ihm nur begonnen worden. Werthvoller waren die »Elementa artis diplomaticae universalis« (Gött. 1765), die »Abrisse der Heraldik« (1773), der Genealogie (1788), der Diplomatik (1798) sowie der »Kurze Begriff der Geographie« (2. Aufl. 1793). Außerdem gab er die »Allgem. histor. Bibliothek« (Halle 1767–71) sowie 1772 bis 81 ein »Histor. Journal« heraus. – G., Magdalena Philippine, die Tochter des Vorigen, geb. 1756, gest. 1831 als Wittwe Engelhards, eines Kriegsbeamten in Kassel, versuchte sich in lyrischen Dichtungen; ihr Bruder, Christoph Wilh. Jak., geb. 1759, gest. 1838 als Oberforstrath zu Heidelberg, schriftstellerte in seinem Fache.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 25.
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