Herschel [1]

[291] Herschel, Friedr. Wilh., einer der [291] größten Astronomen, geb. 1738 in Hannover, war zuerst Musiker bei einem Regiment. ging 1757 nach England, wo er nach einander Lehrer einer Musikgesellschaft, Musiklehrer in Leeds, dann Organist in Halifax, endlich 1766 Musikdirektor in Bath war. Er studierte fleißig Mathematik und gewann durch Fergusons Schriften besondere Liebe zur Astronomie. Mit den von ihm selbst verfertigten Telescopen machte er nun schnell aufeinander seine Entdeckungen: 1781 des Planeten Uranus, den er Georgium sidus nannte, Georg III. zu Ehren, worauf er, vom König mit einem Gehalte beschenkt, einen Landsitz in Slough bei Windsor bezog. Hier entdeckte er nach einander die 6 Uranustrabanten, 2 Trabanten des Saturn u. löste die Nebelflecken in einzelne Sterne auf. Seine interessanteste Entdeckung aber ist die der Doppelsterne. H. starb auf seinem Landsitze 1822. Seine schriftlichen Arbeiten sind meist in den Philosophical transactions enthalten; dabei unterstützt von seiner Schwester Karoline H., geb. 1750, die auch einen Sternkatalog, Lond. 1798, herausgab u. 98jähr. 1848 zu Hannover starb.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 291-292.
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