Karl I. [2]

[550] Karl I., König von Spanien, siehe Karl V., Kaiser. – K. II., geb. 1661, der letzte span. Habsburger, von sehr schwächlicher Leibesbeschaffenheit, verlor an Ludwig XIV. die Franche Comté und einen Theil von Flandern, setzte aber doch dessen Enkel Philipp zum Thronerben ein (s. Spanien); K. II. st. 1700. K. III., Sohn Philipps V. und der Elisabeth Farnese, geb. 1716, wurde 1735 König von Neapel und Sicilien, das Oesterreich an Spanien verlor. Nach dem Tode seines Bruders Ferdinand IV. wurde er König von Spanien (1759), übergab Neapel seinem Sohne Ferdinand als selbständiges Königreich und regierte Spanien bis zu seinem Tode im Dezbr. 1788. Er milderte das Monopolsystem gegen die Colonien, förderte den Binnenverkehr durch Anlegung trefflicher Straßen, regierte im Allgemeinen in dem monarchisch-reformatorischen Geiste des vorigen Jahrh., vertrieb die Jesuiten mit großer Härte, schloß mit Frankreich den Familienpact und wurde deßwegen in unglückliche Kriege mit England verwickelt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 550.
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