Leiningen

[737] Leiningen, ehemals reichsfürstliche und reichsgräfliche Familie, im Mannsstamm der alten Grafen von L. 1220 erloschen, aber durch einen Sohn der Erbtochter Luitgarde und des Grafen Simon von Saarbruck fortgesetzt, theilte sich in die Friedrichʼsche und Joffriedʼsche Linie, nach dem Erlöschen der ersten in die L.-Dachsburg-Hardenburg und L.-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg, während Margaretha, die Schwester des letzten Grafen aus der Friedrichʼschen Linie, sich einiger Besitzungen bemächtigte u. 1467 die Linie L.-Westerburg gründete. L.-Dachsburg-Hardenburg wurde 1779 reichsfürstlich, erhielt 1803 für das auf dem linken Rheinufer verlorene Besitzthum Entschädigungen auf dem rechten Rheinufer, kam aber mit denselben 1806 unter bad., hess. u. bayer. Hoheit. Der jetzige Fürst, Karl, geb. 1804, residirt zu Amorbach, ist bayer. Generallieutenant, war 1848 kurze Zeit deutscher Reichsminister, ist Stiefbruder der Königin Victoria, indem seine verwittwete Mutter, eine Prinzessin von Sachsen-Koburg, Gemahlin des Herzogs von Kent wurde. – Die Linie L.-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg besteht in 2 Zweigen. L.-Billigheim u. L.-Neudenau, gräfliche Standesherrschaften in Baden. – Die gräfliche Linie L.-Westerburg theilt sich in Alt-L.-Westerburg und Neu-L.-Westerburg, ist in Hessen-Darmstadt u. Nassau begütert; Alt-L.-Westerburg gehörte an Graf Karl, geb. 1819, österr. General, hingerichtet bei Arad, weil er in dem ungar. Revolutionsheere diente; Neu-L.-Westerburg Graf Christian, geb. 1812, österr. Feldmarschallieutenant.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 737.
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