Leiningen

[39] Leiningen, altes deutsches Dynastengeschlecht, 1220 im Mannsstamme erloschen, aber von dem Sohne der Erbtochter, Friedrich von Hartenburg, erneuert, seit 1317 in zwei Hauptlinien: 1) die Friedrichsche, nach ihrem Erlöschen im Mannsstamme (1467) von dem Herrn zu Westerburg als L.-Westerburg fortgesetzt, seit 1695 in die Sonderlinien Alt-L.-Westerburg und Neu-L.-Westerburg zerfallend; 2) die Godfriedsche, später L.-Dagsburg genannt, 1541 in zwei Linien geteilt. Die Linie L.-Hartenburg-Dagsburg, 1779 in den Reichsfürstenstand erhoben, wurde für die im Lunéviller Frieden verlorenen Besitzungen 1803 auf dem linken Rheinufer im Mainzischen, Würzburgischen und in der Rheinpfalz entschädigt, dies neue Fürstent. L. aber 1806 als Standesherrschaft der Oberhoheit Badens, 1810 zum Teil Bayerns und Hessen-Darmstadts unterworfen. Gegenwärtiger Standesherr Fürst Emich, geb. 18. Jan. 1866. Dessen Großvater, Fürst Karl von L., geb. 12. Sept. 1804, gest. 13. Nov. 1856, war 9. Aug. bis 5. Sept. 1848 Präsident des Reichsministeriums; seine Mutter, eine geborene Prinzessin von S.-Coburg, wurde als nachmalige Gattin des Herzogs von Kent Mutter der Königin Viktoria von England. Die Linie L.-Dagsburg-Heidesheim-Falkenburg blüht noch in gräfl. Standesherrschaften unter bad. Oberhoheit fort. - Vgl. Brinckmeier (2 Bde., 1890).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 39.
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