Littrow

[9] Littrow, Jos. Joh. von, verdienter Astronom, gest. 1781 zu Bischof-Teinitz in Böhmen, studierte zu Prag, ward 1807 Professor der Astronomie an der Universität zu Krakau, 1810 zu Kasan, 1816 Director der Sternwarte zu Ofen, 1819 in Wien, wo er die Sternwarte neu einrichtete, und außer seinen astronomischen Vorlesungen u. Arbeiten auch in vielen andern Richtungen sich thätig [9] zeigte. Auch erfand er die dialytische Fernröhre, die Plößl nach seiner Anweisung aus führte. Er wurde in den Adelstand erhoben u. st. 1840. Von vielen Schriften: »Die Wunder des Himmels«, 4. Aufl. Stuttg. 1853, eines der besten und gelesensten populären Handbücher der Astronomie; »Theoretische u. praktische Astronomie«, 3 Bde., Wien 1822 bis 1826; »Analytische Geometrie«, Wien 1823; »Elemente der Algebra u. Geometrie«, Wien 1827; »Dioptrik«, Wien 1830; »Ueber Lebensversicherungen«, Wien 1832; »Gesammte Mathematik«, Wien 1838; »Gnomonik«, 2. Aufl. Wien 1838. – L., Karl Ludw. v., ältester Sohn des Vorigen, geb. 1811 zu Kasan, folgte seinem Vater als Director der Wiener Sternwarte, u. machte sich bisher als sehr thätiger Astronom verdient. Besorgte auch Auflagen von Werken seines Vaters, zum Theil mit gänzlicher Umarbeitung.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 9-10.
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