Merian

[159] Merian, berühmte Künstlerfamilie, aus Basel stammend. Matthäus M. der Aeltere, geb. 1593 zu Basel, lebte längere Zeit in Paris, später in Frankfurt a. M.; st. zu Schwalbach 1651. Besonders berühmt machte er sich durch seine »Topographien«, welche Abbildungen der wichtigsten europ. Städte mit Beschreibung enthalten, nach seinem Tode von seinem Sohne Kaspar fortgesetzt, 30 Bde., Frankfurt 1640–88. Außerdem illustrirte er viele Bücher mit Porträts, Schlachten, Ceremonien etc., so das »Theatrum Europaeum«, die Bibel etc. – Matthäus M. der Jüngere, Sohn des Vorigen, geb. zu Basel 1621, Schüler Ant. van Dycks, hatte großen Ruf als Porträtmaler, besuchte Rom und machte größere Reisen. – Maria Sibylla M., Tochter des ältern Matth. M., verehelichte Graff, geb. 1647 zu Frankfurt a. M., gest. 1717 zu Amsterdam, berühmte Malerin von Blumen, Insekten, Raupen, die sie meist mit Wasserfarben auf Pergament ausführte. Sie reiste von Holland aus nach Surinam, wo sie 2 Jahre verweilte, um die dortigen Insekten u. ihre Verwandlungen zu beobachten, wovon sie, sowie von Pflanzen und Früchten, die gelungensten Abbildungen lieferte. Von ihren vielen Werken sind besonders hervorzuheben: »Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung«, 2 Bde., Nürnb. 1679–83, und »Metamorphosis insectorum Surinamensium«, Amsterdam 1705.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 159.
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