Nazareth

[306] Nazareth, armes Städtlein in Galiläa, nordwestl. u. 3 Stunden vom Tabor an einem Berge gelegen, von dessen Höhe aus man eine herrliche Fernsicht genießt, bekannt als Wohnsitz der heil. Jungfrau und Josephs sowie als Erziehungsort Jesu (Joh. 19,19; Matth. 26. 71). N. war zur Zeit der Kreuzzüge ein Erzbisthum, sank unter der Türkenherrschaft tief und hat sich erst in neuerer Zeit durch die Wallfahrten wieder gehoben. Heutzutage heißt N. Naszera, Nasra u. zählt unter etwa 3000 E. kath., griech. u. maronitische Christen, sowie Türken; Juden dürfen daselbst, wie in Bethlehem, nicht wohnen. In der Kirche des schönen lat. Klosters führen Marmorstufen zum Hause der hl. Jungfrau hinab, wo ihr der Engel die Botschaft brachte. – Vgl. Nazarener.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 306.
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