Philipp I. [2]

[526] Philipp I., König von Frankreich, 1060–1108, ohne besondere Bedeutung. – P. II., August, 1180–1223, geb. 1165, stellte die öffentliche Sicherheit her, machte 1190 einen kurzen Kreuzzug, nahm den Engländern die Normandie, Anjou, Maine, Touraine u. Poitou ab, schlug 1214 bei Bovines den Kaiser Otto IV., Englands Verbündeten, griff jedoch England vergebens an; er gehört zu den Gründern der frz. Macht. Seine 2. Gemahlin, die dän. Prinzessin Ingeburg, verstieß er, mußte sich jedoch von Papst Innocenz III. gezwungen wieder mit ihr aussöhnen; er st. 14. Juli 1223. – P. III., der Kühne, regierte von 1270–85, vereinigte Toulouse u. Provence, griff aber Aragonien vergeblich an. – P. IV., der Schöne, König von 1285–1314, Sohn des Vorigen, geb. 1267, führte einen schweren Krieg um Flandern, änderte die Grundlagen der franz. Verfassung, erniedrigte den päpstlichen Stuhl, vernichtete die Tempelherren; vgl. Frankreich, Bonifaz VIII., Clemens V. – P. V., Sohn des Vorigen, folgte seinem älteren Bruder Ludwig X. 1316, indem er dessen Tochter Johanna vom Throne ausschloß, regierte bis 1322. – P. VI., König von Frankreich, 1328 bis 1350, Sohn Karls von Valois, des Bruders von Philipp IV., intervenirte glücklich in Flandern, gewann die Dauphiné, verlor aber gegen die Engländer die Schlacht von Crécy (1346).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 526.
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