Philippinen

[527] Philippinen, Manilen, die nördlichste ostindische Inselgruppe im stillen Ocean, über 1000 große und kleine Inseln begreifend, zu 7000 QM. berechnet mit 51/2 Mill. E. Die größten Inseln sind: Manila oder Luzon (über 1900 QM.), Magindanao oder Mindanao, Mindoro, Samar, Leyte, Negros, Zebu, Palavan, Masbate, Bohol. Das Klima ist tropisch, der Reichthum der Erzeugnisse aller Art außerordentlich, daher die Inseln für Spanien von großer Wichtigkeit. Die Einw. sind theilweise wilde Papuas, nur im Gebirge noch hausend, der Mehrzahl nach Malayen, die längst christlich und eben so gute Kaufleute als Soldaten sind, eingewanderte Chinesen, Spanier, Mischlinge. Die span. Besitzungen sind in 27 Provinzen unter einem Generalgouverneur getheilt, dem ein aus Spaniern gebildeter Staatsrath zur Seite steht; die regulären Truppen betragen etwa 5000, die Milizen über 12000 Mann. Hauptstadt ist Manila auf Luzon, feste Hafenstadt, Sitz eines Erzbischofs, mit 150000 E., wichtigem Handel. – Die P. wurden 1521 von Magellan entdeckt, 1571 in Besitz genommen und civilisirt; mit Hilfe der christlichen Eingebornen ist es auch den Spaniern allein möglich gewesen, die kostbaren Inseln in den Kriegen gegen die Engländer zu behaupten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 527.
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