Poren

[585] Poren. Kein Körper erfüllt den Raum, den er einzunehmen scheint, vollständig, sondern enthält zwischen den einzelnen Theilchen seines Stoffes Zwischenräume, welche nicht mit diesem Stoffe ausgefüllt sind. Diese Zwischenräume nennt man P., und die Eigenschaft der Körper, solche P. zu haben, Porosität. Bei vielen Körpern sind die P. schon dem bloßen Auge sichtbar, bei andern unter dem Mikroskop, oder ihr Vorhandensein ergibt sich aus anderen Erscheinungen, wie aus dem Eindringen des Quecksilbers in Gold, Silber etc., aus dem Eindringen von Gasarten in tropfbare Flüssigkeiten (Verschlucken derselben) etc. Der Beweis für die Allgemeinheit der Porosität der Körper ist der Umstand, daß sich das Volumen eines jeden Körpers durch irgend ein Mittel ohne Wegnahme von Stoff verkleinern läßt.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 585.
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