Schröpfen

[125] Schröpfen, lat. scarificatio, örtliche Blutentziehung, bei der durch ein eigenes Instrument, den Schröpfschnepper, zahlreiche kleine Einschnitte in die Haut gemacht werden, aus denen sodann das Blut mittelst Saugwerkzeugen (Schröpfköpfen) herausgezogen wird. Diese sind glockenförmige Cylinder aus Glas oder Metall, in welchen man über einer Flamme die Luft verdünnt, worauf man sie schnell auf die Haut setzt, auf der sie durch den Druck der äußern Luft festsitzen und die sie innen in die Höhe ziehen. Weit häufiger als das S. kommt zu örtlicher Blutentziehung jetzt das Ansetzen von Blutegeln in Anwendung.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 125.
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