Schwarzenberg [5]

[140] Schwarzenberg, Karl Philipp, Fürst von, Herzog von Krumau, kaiserl. Generalfeldmarschall, geb. 15. April 1771, trat mit 17 Jahren in den Kriegsdienst, focht unter Lascy und Laudon gegen die Türken, 1792 als Major in den Niederlanden, wurde 1794 Oberst des Kürassierregiments Zezwitsch, zersprengte mit demselben und 12 engl. Schwadronen den 25. April 1795 bei Château Cambresis ein Corps von 27000 Franzosen, hieb 3000 nieder u. nahm 32 Kanonen. In den folgenden Feldzügen wird an glücklichen u. unglücklichen Tagen sein Name immer mit Auszeichnung genannt; 1796 wurde er Generalmajor, 1800 Feldmarschallieutenant, stimmte 1805 gegen den Entschluß des Oberbefehlshabers Mack, sich nach Ulm zu werfen, commandirte die Reiterei, die sich nach Böhmen durchschlug, widerrieth die Schlacht bei Austerlitz, war darauf Gesandter in Petersburg, kehrte 1809 zurück, um noch an den Schlachten bei Wagram und Znaym Antheil zu nehmen, wurde 1809 Gesandter in Paris, [140] commandirte 1812 das österr. Corps gegen Rußland zur größten Zufriedenheit Napoleons I. und wurde Feldmarschall. 1813 und 1814 leitete er als Oberbefehlshaber die Heeresmassen der Verbündeten, bewies sich nicht nur als umsichtigen Feldherrn, sondern auch als einen ruhigen, festen Charakter, was ihn befähigte, Uebereinstimmung in die Operationen der verschiedenen auf einander eifersüchtigen Feldherren, die alle nur ungern gehorchten, zu bringen, wodurch die Schlacht bei Leipzig gewonnen und endlich Paris erobert wurde. 1815 wurde er Präsident des Hofkriegsraths und st. 15. Oct. 1820 auf einer Badereife zu Leipzig. Zwei seiner Söhne, Karl u. Edmund, sind Feldmarschalllieutenants.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 140-141.
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