Schwarzenberg [1]

[527] Schwarzenberg, 1) ehemaliges Reichs-, seit 1806 mediatisirtes Fürstenthum in den baierischen Kreisen Ober-, Mittel- u. Niederfranken, hat mit der Herrschaft Seinsheim 41/2 QM. u. 15,000 Ew.; 2) Herrschaftsgericht im baierischen Kreise Mittelfranken, dessen Sitz ist Scheinfeld (s.d.); 3) Bergschloß ebenda; 4) Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreise Zwickau mit (1861) 19,185 Ew.; 5) Amts- u. Bergstadt darin, am Schwarzwasser, Endpunkt der Obererzgebirgischen Linie (Zwickau-S.) der Sächsischen Westlichen Staatseisenbahn; Schloß, Bergamt, Oberforst- u. Floßmeisterei, Rettungshaus für verwahrloste Kinder (Marienhof), Buchdruckerei, Kammgarnspinnerei, Drahthammer, Spitzenklöppelei; 2960 Ew. In der Nähe das mit Rittersgrün u. Großpöhla combinirte Eisenhüttenwerk Erlahammer u. die wichtigen Eisenbergwerke am Rothenberge. Am Fürstenberge bei S. das am 8 Juli 1822 eingeweihete Denkmal zur Erinnerung an die Rettung des von Kunz von Kauffungen geraubten Prinzen Albrecht durch den Köhler Schmidt am 8. Juli 1455. Die Anfangs böhmische Herrschaft S. gelangte erst 1459 durch Herzog Albrechts Heirath an Sachsen; 6) Schloß bei Plettenberg 1); 7) Bergrücken, so v.w. Noirmont. 1); 8) Dorf im Bezirk Aigen des Mühlkreises in Österreich ob der Enns, an der böhmischen u. baierischen Grenze; Nebenzollamt, Glasfabrik, Papiermühle; 1100 Ew.; 9) Dorf bei Bezau im tyroler Kreise Bregenz; Geburtsort der Malerin Angelica Kaufmann.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 527.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: