Skorpione

[231] Skorpione, lat. Scorpionidae, Familie der Arachniden oder spinnenartigen Insekten, mit 6gliedrigem Hinterleib, der seiner ganzen Fläche nach mit der Brust verwachsen ist, der Schwanz aus sechs Knoten bestehend, der Endknoten in einen krummen, durchbohrten Stachel ausgehend zum Verwunden und Durchlassen eines giftigen Saftes. Die Kiefertaster groß u. scheerenförmig, wie Krebsscheeren, am Hinterleibe 2 kammähnliche Anhänge, deren Gebrauch noch unbekannt ist. Sie leben in den warmen u. heißen Ländern und sind besonders in den Tropen gefährlich wegen ihres Giftes, laufen schnell mit aufwärts gekrümmtem Schwanze, sind lichtscheu u. gehen nur nachts auf Raub, der aus Insekten und Spinnen besteht, welche sie mit ihren Scheeren erfassen u. durch einen Schlag mit dem Schwanze tödten. Man kennt bei 80 Arten, die man in verschiedene Gattungen gesondert hat; der europ. Skorpion (Scorpio europaeus), gegen 2'' lang, röthlichbraun, mit 6 Augen, im ganzen südl. Europa; sein Stich ungefährlich. Ebenfalls im südl. Europa, aber giftiger u. gefährlicher ist der gelbliche Skorpion (S. androctonus); die größte bekannte Art ist der afrikan. Skorpion (S. aser), mit 8 Augen u. 6–8'' lang, sehr gefährlich; in Afrika, Ostindien. Vgl. Bücherskorpion.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 231.
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