Sturmvogel

[365] Sturmvogel, lateinisch procellaria, Schwimmvogel mit sehr hartem, vorn hackigem Schnabel, die Nasenlöcher mit einer oder 2 Röhren bedeckt, die Hinterzehe nur ein Sporn, die Flügel lang, schmal u. spitzig. Sie fliegen sehr schnell und anhaltend und entfernen sich von allen Schwimmvögeln am weitesten vom Lande. Man sieht sie nie schwimmen, wohl aber mit gelüfteten Flügeln gleichsam über die bewegten Wellen hinlausen, um die vom Meere aufgeregten kleinen Weichthiere, Insekten, Würmer zu fangen. Die größern Arten fressen Tintenfische und wirkliche Fische. Sie erscheinen besonders gern wo es stürmt, nisten in Felslöchern und spritzen ihrem Angreifer den öligen, thranigen Saft ihres Magens entgegen; der Eis-S. (p. glacialis), von der Größe einer Ente, weiß, Vorderrücken u. Flügel grau, im hohen Norden, dessen Bewohnern er Nahrung, Oel und Bettfedern liefert; der antarktische S., der Riesen-S. (p. gigantea), größer als eine Gans, nur in den südl. Meeren.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 365.
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