Turmalin

[536] Turmalin, Schörl, Mineral von weißer, gelber, brauner, rother, grüner oder schwarzer Farbe; kommt meistens krystallisirt, in Combinationen des Rhomboëders, aber auch derb vor; hat Glasglanz und ist durchsichtig in allen Graden; besteht aus Thonerde-, Alkali-, Kalk- und Bittererdesilicata, mit Eisenoxydul nebst einem Gehalt an Borsäure. Kali-T. (Apyrit, Lithon) und [536] Natron-T. (Rubellit) findet man auf Ceylon, in Brasilien, Grönland, Sibirien, England, Schweiz, Kärnthen, in derben großen Massen bricht er bei Predazzo im Fassathal. Reine, schön grün gefärbte Stücke, die gewöhnlich aus Brasilien kommen, werden zu Schmucksteinen verarbeitet. Man bezahlt für einen Stein von einem Karat 3 Gulden bis eine Dukate. – Der Schörl gewährt ein besonderes Interesse durch sein merkwürdiges elektrisches Verhalten; in heißer Asche zieht er an einem Ende Aschentheile an, an dem andern dagegen stößt er sie ab (daher der Name Aschenzieher).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 536-537.
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