Veldeke

[590] Veldeke, eigentlich Veldekîn, Heinr. von, ein in Norddeutschland geb. Minnesänger, dichtete zuerst am Hofe zu Cleve, später an dem Hermanns von Thüringen; sein Hauptwerk, die »Eneit«, erzählt nach einem wälschen Muster den Zug des Aeneas von Troja zu Dido, seine Reise durch Hölle u. Elysium, die Kämpfe in Latium u.s.f. und mag zwischen 1184 bis 1189 entstanden sein. Von eigentlich poetischer Kraft oder gar von Volksthümlichkeit ist in dieser Aeneide keine Rede, sie ist ein Erzeugniß höfischer Bildung, ausgezeichnet nur durch Zierlichkeit der Darstellung, Reichthum u. Richtigkeit des Reimes.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 590.
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