Vespasianus

[617] Vespasianus, Titus Flavius, röm. Kaiser von 69–79 n. Chr., geb. 9 n. Chr. bei Reate, zeichnete sich unter Caligula und Nero als Feldherr u. Statthalter aus u. befehligte gegen die Juden, als nach Neros Tod im Abendland die Heere nacheinander den Galba, Otho u. Vitellius erhoben. Als Galba u. Otho gestürzt waren, riefen die morgenländischen Legionen ihn zum Kaiser aus und die mösischen unter Primus Antonius erkämpften ihm in Italien den Thron. Er stellte die Disciplin der Heere wieder her, bezwang den jüdischen und batavischen Aufstand, welchem sich auch die Gallier angeschlossen hatten, stellte einen geordneten Staatshaushalt wieder her [617] und regierte so wenig gewaltsam, wie es die Römer seit Augustus nie mehr erfahren hatten. Seine Söhne u. Nachfolger waren Titus u. Domitian (s. d.).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 617-618.
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