Visir

[633] Visir, aus dem Lat., bei der schweren Bewaffnung des Mittelalters zuerst eiserne Gesichtsmaske, dann das auf- u. niederlaßbare Gitterwerk am Helme zum Schutze des Gesichts; eisernes Blättchen auf der Büchse, mit einem seinen Einschnitt in der Mitte, um durch dasselbe über das Korn (Mücke) genau nach einem Gegenstande zielen zu können; bei Meßwerkzeugen die Sehspalte, der hintere Diopter; V. schuß, Kanonenschuß über V. und Korn, wo kein Aufsatz genommen wird, der Schuß aber vermöge der Lage des Vs u. Korns mit der Verlängerung der Mittellinie der Seele des Geschützes einen sehr flachen Bogen bildet; visiren, zielen, den Inhalt eines Gefäßes bestimmen, einen Paß beglaubigen, die Theile u. Figuren eines Wappens heraldisch beschreiben.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 633.
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