Ludwig Rubiner Nach Friedensschluß Danach wird ein Streit kommen, schrecklicher als der Weltkrieg einer war, jahrzehntelang. Menschenvernichtender noch, menschenbeseitigender, menschenleugnender. Er wird viele Generationen wegwischen aus dem Gedächtnis der Kommenden; Jahrhunderte von gewesenem Leben werden von der zärtlichen Erinnerung künftiger Geschlechter ...
Johann Wolfgang Goethe Nachlese zu Aristoteles' »Poetik« Ein jeder, der sich einigermaßen um die Theorie der Dichtkunst überhaupt, besonders aber der Tragödie bekümmert hat, wird sich einer Stelle des Aristoteles erinnern, welche den Auslegern viel Not machte, ohne daß sie ...
Nachricht über den Tod de La Mettries Berlin Wir haben unsern auswärtigen Lesern abermals eine Nachricht, welche den Hrn. de la Mettrie betrifft, mitzuteilen. Ohne Zweifel vermuten sie eine kleine witzige Torheit, die er schon wieder begangen hat. Es ist ...
Ludwig Rubiner Nachwort zu »Die Gemeinschaft« Warum wird noch Blut vergossen? Warum wälzt sich Mord über die Welt, ungeheurer, teuflisch grausamer in diesem internationalen Riesenbürgerkrieg aller Länder, millionenmal wüster als im großen Staatenkriege? Aber dieser geregelte Staatenkrieg war in Wirklichkeit nur ...
Ludwig Rubiner Nachwort zu »Kameraden der Menschheit« Jedes Gedicht dieses Buches ist ein Bekenntnis seines Dichters zum Kampf gegen eine alte Welt, zum Marsch in das neue Menschenland der sozialen Revolution. Bekenntnis, das abgelegt wurde, als das noch die persönliche Sicherheit ...
Näschereyen; in die Dreßkammer eines Geistlichen in Oberland. – – – rubro vbi cocco Tincta super lectos canderet vestis eburnos, Multaque de magna superessent fercula coena, Quae procul extructis inerant hesterna canistris. HORAT. Lib. II. Serm. 6. LAOCOON. – – – equo ne credite Teucri ...
Ludwig Rubiner Neuer Beginn Verbrauchte Epochen der Menschheit: Das geozentrische Bewusstsein stellte das Einzelinteresse des Subjekts in die Mitte der Welt. Epoche des Egoismus; Individualismus; Trotz aus Isolation. Astrologie, oder: der Kosmos ist um des Ichs willen da. Das heliozentrische Bewusstsein ...
Ludwig Rubiner Neuer Inhalt Im Moment des Kriegsendes muß die geistige Welt dieser Erde bereit sein. Sprechen wir gar keine großen Worte aus; lassen wir die Schwüre, daß dieser Krieg der letzte sei. Das haben wir den kommenden Generationen als Geburtsgeschenk ...
Neugebauer, Der teutsche Don Quichotte [Wilhelm Ehrenfried Neugebauer:] Der teutsche Don Quichotte oder die Begebenheiten des Marggrafen von Bellamonte, komisch und satyrisch beschrieben; aus dem Französischen übersetzt. Vier Teile. Breslau und Leipzig bei C. Gott. Meyer 1753 . in 8v ...
Nicolai, Milton [Friedrich Nicolai:] Untersuchung ob Milton sein verlornes Paradies aus neuern lateinischen Schriftstellern ausgeschrieben hat. Nebst einigen Anmerkungen über eine Rezension des Lauderischen Buchs von Miltons Nachahmung der neuern Schriftsteller. Frankf. und Leipzig 1753. in 8 vo 6 Bogen ...
Noch ein Wort über den »Wert des Monologes« [Offener Brief an Rudolf Steiner] Sehr verehrter Herr Doktor, Ihre Bemerkungen zu »Der Wert des Monologes« sind treffend. Sie beschäftigen mich. Gewahren Sie mir noch ein paar Worte eng zur Sache: Es ...
Johann Wolfgang Goethe Notiz Wir geben hiermit vorläufige Nachricht von einem Werke, das zur Michaelismesse im Cottaschen Verlage herauskommen wird: » Die Wahlverwandtschaften«, ein Roman von Goethe In zwei Teilen Es scheint, daß den Verfasser seine fortgesetzten physikalischen Arbeiten zu diesem seltsamen ...
Notizen zur Melodie der Dinge I. Ganz am Anfang sind wir, siehst du. Wie vor Allem. Mit Tausend und einem Traum hinter uns und ohne Tat. II. Ich kann mir kein seligeres Wissen denken, als dieses Eine: daß man ein Beginner ...
Klabund Offener Brief an Kaiser Wilhelm II. Majestät! Mehr als Sie in Ihrer politischen und menschlichen Vereinsamung und Einsamkeit ahnen: flehend, werbend, fordernd sind die Blicke der ganzen Welt auf Sie gerichtet. Mag die Ihnen feindliche Presse noch immer in Ihnen ...
Ludwig Rubiner Organ [Programm der Zeitschrift »Zeit-Echo«] Eine Zeitschrift hat heute gar keinen lebendigen Sinn. Sie ist ein Konversationsmittel geworden, wie es vor hundert Jahren das Lexikon war. Zeitvertreib mit Betrachtung. Aber Geschriebenes, Gezeichnetes, Gedrucktes hat nur noch Wert, wenn ...
Hugo von Hofmannsthal Österreichische Bibliothek Eine Ankündigung Es sind heute über hundert Jahre her, 1809, da war für Österreich ein großes Jahr, in dem es, wie heute, seine schlummernden, ihm selber verborgenen Kräfte sich regen fühlte und das Gefühl seiner großen ...
Wilhelm Ostwald (1853–1932) Ostwald, Wilhelm • Lebenslinien Erstdruck: Berlin (Klasing) 1926/1927. Neben dessen Gründer Ernst Haeckel war der Freimaurer und Chemie-Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald einer der führenden Köpfe des Deutschen Monistenbundes, der eine wissenschaftlich begründbare Weltanschauung nach dem Prinzip der ...
Wilhelm Heinrich Wackenroder Phantasien über die Kunst für Freunde der Kunst Herausgegeben von Ludwig Tieck
Friedrich Schiller Philosophische Briefe Vorerinnerung Die Vernunft hat ihre Epochen, ihre Schicksale wie das Herz, aber ihre Geschichte wird weit seltner behandelt. Man scheint sich damit zu begnügen, die Leidenschaften in ihren Extremen, Verirrungen und Folgen zu entwickeln, ohne Rücksicht zu ...
Friedrich Hölderlin Pindar-Fragmente Untreue der Weisheit O Kind, dem an des pontischen Wilds Haut, Des felsenliebenden, am meisten das Gemüt Hängt, allen Städten geselle dich, Das Gegenwärtige lobend Gutwillig, Und anderes denk in anderer Zeit. Fähigkeit der einsamen Schule für ...
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Im Alter von 13 Jahren begann Annette von Droste-Hülshoff die Arbeit an dieser zarten, sinnlichen Novelle. Mit 28 legt sie sie zur Seite und lässt die Geschichte um Krankheit, Versehrung und Sterblichkeit unvollendet.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
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