* Er ist gutmüthig, dumm und gefrässig. ( Braunschweig . )
Die Gutmüthigkeit sieht ihm aus den Augen heraus, wie einem Scharfrichter ( Schinderknecht ). Holl. : De vriendelijkheid ziet hem ten oogen uit, gelijk den beul de barmhartigheid. ( Harrebomée, I, 32. )
* Der kann aan uf's Gutort bringe'. – Tendlau, 431. Einem das Leben rauben. Der Friedhof hiess bei den Juden der gute Ort.
Gutreich – blutreich. Wer reich ist, bei dem melden sich viele Verwandte .
Wer gutsagt, muss bezahlen.
Hinter dem Gutsbesitzer trage das Holz . – Tendlau, 744. Gib dich mit dem ab, dem das Glück lacht; diene dem, bei dem etwas abfällt. ( Auch Matth. 15, 27. )
Unter den Gutsbirnen stecken zehn faule die andern nicht an; unter den Bauerbirnen ist eine faule aller übrigen Verderben . – Altmann VI, 458.
1. Baum Gutschmack trägt Nuss Bettelsack . 2. Gâtschmakt mâcht de Hainjdre nakt. – Schuster , 305 b . 3. Gâtschmakt mâcht de Käinjder nakt. – Schuster , 305 a . 4. Gotschmack bringt den Prachersack . – Frischbier 2 , 1403.
1. Gutschmeck macht Behagen und verdirbt den Magen . Lat. : Linguae voluptas, ventri pondus alimoniae cedit. ( Bovill, I, 196. ) 2. Gutschmecke macht Bettelsäcke . – Körte, 2490; Simrock, 4116; Braun, I, 1012; Weinhold, 85 a . Herberger (I, 631) hat die Form : Gutgeschmäcke.
Des Gutsherrn schuld geith voraff. – Oelrichs, 561; Graf, 282, 348. Dies Sprichwort zeigt, dass sich die Gutsherren selbst nicht vergessen haben. Die Gutsherren, auch wol die Gutsfrauen, sind in den Sprichwörtern nicht aufs beste angeschrieben. Der ist glücklich, sagt ein anderes ...
Gutspinn trägt ein weites (feines) Hemde .
Neue Gutsverwalter sorgen bald fürs eigene Alter . It. : Fattore – fatto re. ( Giani, 653. )
1. Der ein guthat empfahet, verkaufft sein freiheyt. – Franck, I, 65 b ; Henisch, 1791, 47; Lehmann, II, 62, 99. »Der guts empfahet, der ist ietz nit mehr sein selbs, sonder seins nechsten knecht vnnd schuldig das empfangen mit gewinn zu wiederlegen ...
1. Vor Gutthun geht kein Ding . – Sutor, 677. Lat. : Virtus omnia in se habet. ( Sutor, 677. ) *2. Er thut kein gut, man erschwing ihm denn die Haut wie einen Nussbaum .
Allto gôdwillig is half liderlich. ( Altmark. ) – Danneil, 275. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Alto gôtwillig is Nabers Narre . ( Altmark. )
1. Der Gutwillige kommt um das Seine. Wir sagen Almosen geben armet nicht; diesem widerspricht das vorstehende Sprichwort, was sehr recht hat. Denn schon mancher hat sich zum Bettler gegeben, sodass blos die Rollen getauscht worden sind. Wahrscheinlich wird auch der ...
Gützetäfeli und kein Schmutz im Häfeli. ( Bern . ) – Schweiz, II, 248, 17.
Er liegt im Gwaln 1 . ( Oesterr. ) – Klein , I. 1 ) Winterschlaf der Thiere . In Todesangst.
Hüte dich vor dem Gyk! ( Holl. ) Gyk ist auf grossen Schiffen der Mast , woran das Leitseil ausgespannt wird, auf kleinen die Stange zum Besansegel. Wenn man befürchtet, dass die Hintersegel umschlagen können, vernimmt man das obige Warnungswort für die Nahestehenden. Also ...
* Es ist wie beim Gyrenrupfen. (S. ⇒ Geier 28.) – Kirchhofer, 79.
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