1. Drei gute P sind: Pax, Patientia , Paratus. »Hat Philipp Melanchthon pflegen zu sagen.« ( Herberger , Hertzpostille, I, 424. ) 2. Drei P soll ein Heer fliehen: Poenitet, Piget, Pudet. – Sutor, 217. 3. Drei P soll ein Heer haben: Prodest, Patitur, Parcit. – Sutor ...
1. Ein Paar, das man an allen Orten finden kann, ist eine schöne Frau und – ein gehörnter Mann . 2. Gleiche Paare geben den besten Tanz . Schwed. : Lika paar gâ bäst i danz. ( Grubb, 453. ) – Lika paar plöjer bäst. ( Grubb, 368. ) 3 ...
1. Alles, alles paart sich, ich allein bleib' übrig, sagte die Maid . ( Ulm. ) Klage einer alternden, verzweifelnden Jungfrau . 2. Jungens, paart jo, hadde de Kanter segt, do hadde he dre. ( Ostfries. ) 3. Was sich paaret, das dreiet sich gern. Lat. : Non ...
* Paarweis kommen wie die Strümpfe . – Klix, 58.
1. Pacht wird immer vollgebracht. Der Pachtzins, das Pachtgeld leidet wegen zufälligen Feldschadens, wie Mäusefrass, Wetterschlag oder Wildschaden u.s.w. keinen Abzug . It. : Del fitto non ne beccan le passere. 2. So lange wir unsern Pacht geben, kann man uns ...
* Ick bin dîn Pachtbûr nig. – Dähnert, 341 b .
1. Der Pächter baut geliehen Gut. Dän. : Draat in er aars eyere. ( Prov. dan., 117. ) 2. Des Pächters Auge ist der beste Dünger .
Pachtkorn ist kein Marktkorn. – Graf, 268, 259; Estor, III, 352, 426. Wenn der Zins an einem Antheil am Fruchtertrage besteht, dann, will das Sprichwort sagen, genügt mittlere Güte , wie sie auf dem entsprechenden Grundstück , nicht wie sie im allgemeinen sich stellt ...
Pachtland is Schmachtland. ( Westf. )
1. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. – Eiselein, 512; Gaal, 1238; Körte, 4671; Körte 2 , 5860; Simrock, 7704; Wurzbach II, 281; Lohrengel, I, 555; Braun, I, 3175. Ungebildete Menschen aus der niedern Volksklasse zanken und prügeln sich in dem einen und ...
* Sei es der Packop un Werfnidder. ( Köln . ) – Firmenich, II, 474, 138. D.h. die Person , die alles thun muss, der alles aufgepackt wird, der Thualles, das – Lastthier .
1. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. – Schottel, 1132 b ; Frischbier 2 , 2861. Holl. : Ieder moet zijn eigen pakje dragen. ( Harrebomée, II, 167 a . ) Lat. : Unnus quisque onus suum portabit. ( Egeria, 308. ) *2. Der hat auch sein Päckchen zu tragen. Sein ...
Packen (Subst.). * He hät wat in 'n Packen . ( Lippe . ) Geheime Absichten , Pläne .
Packen ( Verb .). 1. Zu viel gepackt zerreist den Sack . – Gruter, III, 119; Lehmann, II, 905, 22. *2. Den pack' ich zwischen zwê Milchbröte und essen zum zwêten Frühstück uf. ( Berlin . ) *3. Er packt seine Binsen (auch: seine Spindeln ) und macht sich ...
*1. Den Packesel machen. Frz. : Il est bardé de cette affaire. *2. Er ist zum Packesel geboren. Lat. : Natus ad clitellas. ( Bovill, I, 150. )
* Er bekommt ein Packetboot an Bord . D.h. Hülfe , Unterstützung, Erleichterung. Von Frachtschiffen , denen man ein kleines Fahrzeug zuschickt, das einen Theil ihrer Ladung einnehmen muss.
Es hat ein jeder ein Päcklein zu tragen. – Masson, 313; Gaal, 1261.
Packleinen kann man auch weiss bleichen.
Kannst du die Packnadel auch nicht zum Sticken gebrauchen, so ist sie gleichwol sehr nützlich. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Die Packnadel muss vorausgehen, ehe man den Bindfaden der Wahrheit durchziehen kann.
'S Packselholen ist nicht alle Tage. Diese Redensart bezieht sich auf eine Sitte in Schlesien, die wol in den meisten Gegenden seit ein paar Jahrzehnten gänzlich oder grossentheils eingeschlafen ist. Es war nämlich in vielen Gegenden Brauch , dass wenigstens die wohlhabendern ...
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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