Bonus Henricus

[177] Bonus Henricus.

Bonus Henricus, Brunf.

Lapatbum unctusoum folio triangulo, C.B.

Chenopodium folio triangulo, P. Tournef.

Tota bona, Lob. Dod.

Atriplex canina, Lon. Ico.

[177] Piger Henricus, spinaceum olus sylvestre, Renod.

frantzösisch, Bon-Henri.

teutsch, stoltzer Heinrich.

Ist ein Geschlecht des Chenopodii, wird bey den Frantzosen Pate d'Oye genannt; oder ein Kraut, welches einen Hauffen Stengel treibet, ungefehr eines Schuhes hoch, die sind dick, mit einigen dreyeckigten Blättern besetzt, die schier wie die an der Melde sehen: die übrigen sind groß, wie die an der Zehrwurtz, iedoch weiß und mehlicht, und sind länglicht von Stielen. Die Blüten stehen als wie Aehren oben an den Stengeln, und eine iede bestehet aus vielen grasgrünen Fäslein. Wann die Blüte vergangen ist, so folget darauf das Korn, das ist fast gantz rund, steckt in einer Hülse, welche der Blüte zum Kelch gedienet. Die Wurtzel ist lang, dick, und in etliche Aeste zertheilet, von Farbe gelb, als wie der Patientia oder Grindwurtz. Dieses Kraut wächset an ungebaueten und rauhen Orten, an den Mauern, und an den Wegen. Es blühet im Junius oder im Julius: und wird in der Küchen gebraucht, wie der Spinat. Es macht gelinden Leib, wann es genossen wird. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Es ist ein gut Wundkraut, und dienet die Würmer zu tödten. Die Wurtzel laxirt ein wenig; widerstehet dem Gift, und heilet die Krätze. Es wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 177-178.
Lizenz:
Faksimiles:
177 | 178
Kategorien: