China radix

[300] China radix.

China radix.

Chinna.

Cina.

Cinna.

frantzösisch, Esquinte.

teutsch, die Chinawurtzel.

Ist eine Wurtzel, welche insgemein so dicke ist, als eines Kindes Faust, der Hand lang, krumm und knotig, auswendig röthlicht, inwendig fleisch- oder leibfarben, ohne Geruch und Geschmack. Sie wird aus Ostindien getreugt zu uns gebracht. Sie wächst in China, und treibet stachlichte Stengel, die kriechen und hängen sich an die nahe dabey stehenden Bäume. Ihre Blätter sind groß und grün, sehen wie ein Hertz.

Die Chinawurtzel soll man erwehlen, welche fein völlig ist und schwer, fein dichte und röthlicht: auch muß man sich in Acht nehmen, daß sie nicht wurmstichig sey, dann der Wurm geräth gar öfters drein. Sie führet viel Oel und Sal essentiale.

Sie treibet den Schweiß, und den Harn, trocknet und hält ein wenig an: wird gemeiniglich als ein Tranck, auch wol gepülvert gebraucht.

Diese Wurtzel hat des Landes China Namen behalten, von dannen sie herkommt.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 300.
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